Infektionserkrankungen
BLASENENTZÜNDUNG (CYSTITIS):
Hierbei handelt es sich um die häufigste Infektionskrankheit in der Urologie. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Ursächlich dafür ist in der Regel die kurze Harnröhre der Frau (ca. 4 cm). In den allermeisten Fällen bestehen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, bis hin zu Fieber und blutigem Urin. Die häufigsten Keime einer Blasenentzündung sind Darmbakterien (E. coli, Enterococcus faecalis). Andere Ursachen können auch Veränderungen der Anatomie der Blase (z. B. Blasendivertikel, Blasen-Harnleiter-Refluxerkrankung) und der Harnröhre (z. B. Einengung der prostatischen Harnröhre durch eine Prostatavergrößerung, Harnröhrenenge, Divertikel) sein. Auch eine geringe Trinkmenge, Entzündungen der Scheide oder Entzündungen anderer Nachbarorgane können zu einer Blasenentzündung führen. Eine seltenere Variante ist die chronische Blasenentzündung, die ein ähnliches Beschwerdebild machen kann, aber nicht unbedingt durch Bakterien ausgelöst werden muss. Die Therapie erfolgt in der Regel ambulant. Die antibiotische Therapie ist für wenige Tage erforderlich.
NIERENBECKENENTZÜNDUNG (PYELONEPHRITIS):
Dies ist eine relativ häufige Entzündungserkrankung, die bei Frauen häufiger auftritt als bei Männern. In der Regel entsteht eine Nierenbeckenentzündung als aufsteigende Entzündung einer Blasenentzündung. Bakterien, die die Blase besiedelt haben, können über den Harnleiter bis ins Nierenbecken gelangen und dort einen leichten, bis zu einem lebensbedrohlichem Infekt mit Übertritt von Bakterien in die Blutbahn (Blutvergiftung, Sepsis) verursachen. Als häufigste Symptome treten Fieber, kombiniert mit Schmerzen in der Flanke auf. Meistens bestanden Tage oder Wochen zuvor Schmerzen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang. Eine nicht ausgeheilte Blasenentzündung kann letztlich eine Entzündung der Nieren verursachen, aber auch Harnleiterengen, Nieren- oder Harnleitersteine oder auch Tumore. Die Therapie der Nierenbeckenentzündung erfolgt meist stationär. Eine mehrtägige antibiotische Therapie ist erforderlich. In manchen Fällen wird diese über die Vene verabreicht. Zudem kann je nach Befund bis zur Besserung der Entzündung ein Katheter über die Harnröhre in die Blase eingelegt werden.
VORSTEHERDRÜSENENTZÜNDUNG (PROSTATITIS):
Die Prostata vergrößert sich beim älter werdenden Mann (ca. ab dem 50. Lebensjahr) durch eine Umstellung des Hormonhaushalts. Bei jedem zweiten Mann kommt es im Laufe seines Lebens zu Beschwerden beim Wasserlassen. Häufigste Ursache einer Vorsteherdrüsenentzündung ist die unzureichende Blasenentleerung. Der sog. Resturin, der nach dem Wasserlassen in der Blase verbleibt, entzündet sich schneller als der Urin bei einer Blase, die sich komplett entleeren kann. Da die Vorsteherdrüse direkt unterhalb der Harnblase liegt und den ersten Teil der Harnröhre bildet, können Bakterien aus der Blase das Drüsengewebe entzündlich verändern und zu Schmerzen im Unterbauch und Dammbereich führen. Neben Brennen beim Wasserlassen kann es durch das Anschwellen der Vorsteherdrüse auch zu einer Harnverhaltung (Wasserlassen ist nicht mehr möglich) kommen. Ist die Entzündung eher gering ausgeprägt, ist eine ambulante Therapie möglich. Stark ausgeprägte Entzündungen werden in der Regel stationär behandelt, ggf. wird das Antibiotikum über die Vene gegeben und ein Katheter über die Harnröhre in die Blase eingelegt. In beiden Fällen ist die antibiotische Therapie für mind. 2-3 Wochen erforderlich.
NEBENHODENENTZÜNDUNG (EPIDIDYMITIS):
Ähnlich wie bei der Entzündung der Vorsteherdrüse ist auch die Ursache der Nebenhodenentzündung. Bakterien aus dem Urin können über den Ausgang des Samenleiters, der in der prostatischen Harnröhre mündet, in den Nebenhoden gelangen und so eine Nebenhoden- oder auch Hodenentzündung verursachen. Es kommt innerhalb von wenigen Stunden oder Tagen zu einer Schwellung des betreffenden Hodens/ Nebenhodens mit Schmerzen und meistens auch Ausstrahlung in die entsprechende Leiste. Im fortgeschrittenem Stadium ist die Haut des Hodensacks stark gerötet und der Nebenhoden stark vergrößert, so dass ein Laufen kaum mehr möglich ist.
Ist die Entzündung eher gering ausgeprägt, ist eine ambulante Therapie möglich. Stark ausgeprägte Entzündungen werden in der Regel stationär behandelt, ggf. wird das Antibiotikum über die Vene gegeben und ein Katheter über die Harnröhre in die Blase eingelegt. Sollten unter diesen Maßnahmen die Nebenhodenentzündung nicht abheilen oder sich sogar Eiteransammlungen im Nebenhoden (Abszeß) bilden, muss der Nebenhoden mit dem Hoden operativ entfernt werden.
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